Übungen und Katastrophenschutz

Haben Sie den Begriff „Katastrophenschutz“ schon einmal gehört, bzw. können verstehen, was es damit auf sich hat? Nein..? Wir erklären es Ihnen:

Der Katastrophenschutz umfasst alle Maßnahmen zum Schutz von Menschen, Umwelt und wichtigen Sachwerten vor und während Katastrophen. Er ist eine landesrechtlich geregelte Organisationsform der Verwaltungen zur Gefahrenabwehr. Dazu gehören vorbereitende Maßnahmen wie die Erstellung von Notfallplänen und Risikoanalysen, aber auch die unmittelbare Hilfe im Ernstfall. Verschiedene Organisationen wie Feuerwehren, Hilfsorganisationen und Behörden arbeiten dabei eng zusammen. Der Katastrophenschutz kümmert sich um die Wiederherstellung wichtiger Infrastrukturen, warnt und informiert die Bevölkerung und fördert das Risikobewusstsein. Nach einer Katastrophe gehört auch die Beseitigung von Schäden zu seinen Aufgaben. Als Teil des staatlichen Schutzversprechens gewinnt der Katastrophenschutz angesichts zunehmender Naturkatastrophen und ziviler Krisen weltweit an Bedeutung und trägt wesentlich zur Stärkung der gesellschaftlichen Widerstandsfähigkeit bei.

Aber was genau haben jetzt die Freiwilligen Feuerwehren in Bremen damit zu tun?

Der Katastrophenschutz in Bremen ist ein wichtiges integriertes Hilfeleistungssystem, das verschiedene Organisationen und Einrichtungen umfasst, um bei Großschadenslagen effektiv reagieren zu können. Das Bremische Hilfeleistungsgesetz bildet die rechtliche Grundlage für dieses System und regelt die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Rettungsdienst und anderen Hilfsorganisationen.

Die Freiwilligen-Feuerwehren in Bremen spielen eine wichtige Rolle um die Arbeit der Berufsfeuerwehr zu ergänzen und werden zusätzlich zu den „Schnell-Einsatz-Gruppen“ (SEGen) allarmiert was über die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle Bremen geschieht. Die Alarmierung erfolgt, ähnlich wie bei anderen Hilfsorganisationen, über digitale Meldeempfänger und Smartphone-Apps. Dies gewährleistet eine schnelle Mobilisierung der Einsatzkräfte rund um die Uhr.

Insgesamt bilden die Freiwilligen Feuerwehren in Bremen einen unverzichtbaren Bestandteil des Katastrophenschutzes der Stadt. Ihre ehrenamtlichen Mitglieder stellen sicher, dass im Ernstfall ausreichend qualifizierte Einsatzkräfte zur Verfügung stehen, um die Bevölkerung zu schützen und Schäden zu begrenzen.

Doch auch der Katastrophenschutz muss geübt sein:

Die Feuerwehr Bremen bietet ein breites Spektrum an Lehrgängen an, welche die Aufgaben und Kernkompetenzen des KatS abdecken. Auch wenn diese Lehrgänge an einen gewissen praktischen Anteil verfügen, so sind Übungen für Großschadenslagen essenziell zur Aus- und Weiterbildung der Freiwilligen Feuerwehren.

So kam es am 02. September 2023 in Bremen zur bisher größte Katastrophenschutzübung der Stadt, genannt „Starke Hanseaten 2023“. Über 1.000 Einsatzkräfte verschiedener Organisationen, darunter Feuerwehr, Polizei, Technisches Hilfswerk (THW), Deutsches Rotes Kreuz (DRK) und weitere Hilfsorganisationen, nahmen an dieser Großübung teil.

Verschiedene Übungsszenarien, die auf mehrere Standorte aufgeteilt waren, führten zu einer Aus- und Belastung der dort agierenden Einsatzkräfte und Hilfsorganisationen. Um für den nötigen „Überraschungseffekt“ zu sorgen, wussten die Einsatzkräfte bis zum Start der Übung nicht, was sie erwartet. Jedes Einsatzfahrzeug wurde individuell per Funkspruch zu einem Einsatzszenario beordert, bei dem sie mit anderen alarmierten Einsatzkräften das Szenario bewältigen mussten.

Ziel der Übung war es, die Zusammenarbeit und Koordination zwischen den verschiedenen Hilfsorganisationen zu verbessern und die Einsatzabläufe zu optimieren. Die realistische Simulation bot den Teilnehmern die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und wertvolle Erfahrungen für echte Katastrophenfälle zu sammeln.