Einsätze

Die meisten Menschen sehen die Feuerweher nur auf der Straße, mit Blaulicht, auf dem Weg zum Einsatzort oder wenn diese schon am Einsatzort verweilt. Doch wie läuft eigentlich so ein Einsatz ab?

Von der Alarmierung bis zur Anfahrt

Eine typische Einsatzalarmierung bei der Freiwilligen Feuerwehr beginnt mit dem Eingang eines Notrufs in der Integrierten Leitstelle. Dort nimmt ein Disponent die wichtigen Informationen entgegen und gibt sie in ein Computersystem ein. Dieses System wählt dann, basierend auf vordefinierten Alarm- und Ausrückeplänen, die erforderlichen Einsatzmittel aus. Die Alarmierung der Feuerwehrleute erfolgt über Digitale Meldeempfänger (DME), die ein akustisches Signal von sich geben und erste wichtige Informationen zum Einsatz anzeigen, wie Uhrzeit, Datum, Einsatzstichwort und die Adresse des Einsatzortes.

Sobald die Einsatzkräfte alarmiert sind, machen sie sich umgehend auf den Weg zum Feuerwehrhaus. Egal, ob bei Tag oder mitten in der Nacht. Dabei müssen sie trotz der Dringlichkeit die Verkehrsregeln beachten, da sie auf dieser Fahrt noch keine Sonderrechte in Anspruch nehmen dürfen.

Am Gerätehaus angekommen, rüsten sich die Einsatzkräfte schnell mit ihrer persönlichen Schutzausrüstung (PSA) aus und besetzen die Einsatzfahrzeuge. Die Sitzplätze auf dem Einsatzfahrzeug werden von dem Gruppenführer eingeteilt, der die verschiedenen Ausbildungsfortschritte der Besatzung kennen muss.

Während der Anfahrt zum Einsatzort bereitet sich die Mannschaft weiter vor, indem sie sich beispielsweise durch das Anlegen von Atemschutzgeräten auf einen Brandeinsatz oder vergleichbare Einsatzlagen vorbereiten. Der Gruppenführer muss in dieser Zeit das Team briefen, das Einsatzszenario im Kopf durchspielen und mögliche Gefahren im Voraus erkennen. Bei Bedarf hält dieser auch Rücksprache mit der Leitstelle um ggf. neue Informationen zu erlangen.

Der Einsatzort

Am Einsatzort angekommen, beginnt der typische Ablauf eines Einsatzes der Freiwilligen Feuerwehr mit der Erkundung der Lage durch den Gruppenführer und dem Melder. Diese verschaffen sich einen umfassenden Überblick über die Situation und der Gruppenführer erteilt dann basierend auf seinen Erkenntnissen Einsatzbefehle an die Mannschaft. Die Feuerwehrleute setzen diese Befehle umgehend um und führen die erforderlichen Maßnahmen durch. Je nach Einsatzlage können diese Tätigkeiten sehr unterschiedlich sein und reichen von Brandbekämpfung über technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen bis hin zur Rettung von Personen oder Tieren und der Beseitigung von Unwetterschäden. Der Einsatz wird so lange fortgeführt, bis die Gefahrenlage vollständig beseitigt ist und die Kräfte nicht mehr benötigt werden. Erst dann, nach Abschluss aller notwendigen Maßnahmen am Einsatzort, rücken die Fahrzeuge wieder zum Gerätehaus ab.

Besatzung und Aufgaben der Feuerwehrleute im Einsatz

Die Besatzung eines Löschgruppenfahrzeugs (LF) besteht typischerweise aus 9 Personen, die in verschiedene Gruppen mit spezifischen Aufgaben eingeteilt sind:

Gruppenführer

  • Leitet den Einsatz des Löschzuges
  • Erkundet die Lage am Einsatzort
  • Erteilt Einsatzbefehle an die Mannschaft

Maschinist

  • Bedient die Pumpe der Löschgruppenfahrzeugs
  • kümmert sich um die Gerätschaften auf dem Einsatzfahrzeug
  • Führt die Atemschutzüberwachung durch

Angriffstrupp (2 Personen)

  • Führt Menschenrettung durch
  • Bekämpft an vorderster Front das Feuer

Wassertrupp (2 Personen)

  • Stellt die Wasserversorgung her
  • Unterstützt bei der Brandbekämpfung
  • Fungiert als Sicherheitstrupp

Schlauchtrupp (2 Personen)

  • Verlegt Schlauchleitungen
  • Unterstützt bei der Brandbekämpfung
  • Hilft bei der technischen Hilfeleistung

Melder

  • Unterstützt den Gruppenführer
  • Überwacht den Funkverkehr
  • Übermittelt Nachrichten